WELCHES MODELL?
Eine Vielzahl von Patientenverfügungensmodellen ist auf dem Markt. Herausgeber sind Ärztekammern, Wohlfahrtsverbände, Kirchen oder Versicherungen. In jedem Fall sollten Sie mit dem Arzt über das gewählte Modell sprechen.
Die Broschüre "Patientenverfügung" des Bundesjustizministeriums enthält kostenlose allgemeine Informationen. Textbausteine helfen beim Verfassen einer eigenen Patientenverfügung. (Bestellen unter Tel. 0180 577 80 90 oder download unter www.bmj.bund.de bei "Publikationen")
Anerkannt ist das Modell "Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter" des bayerischen Justizministerium. Es enthält Formulare für Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht und ist für 3,90 Euro im Buchhandel erhältlich
(ISBN 3-406-54052-X).
Weitere Informationen erhalten Sie bei Hospitzvereinen vor Ort oder auch über die Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz
(Tel. 030-83223893, www.dhpv.de).
RICHTIG VORSORGEN
Vor dem Ausfüllen einer Patientenverfügung oder Vollmacht sollten wichtige persönliche Fragen geklärt sein. Ein Auszug aus der Vorsorge-Broschüre des Bayerischen Justizministeriums:
- Gibt es eine Person, der ich vorbehaltlos vertraue und die ich deshalb mit einer Vorsorgevollmacht ausstatten möchte?
- Wenn das nicht der Fall ist: Gibt es eine Person, die das Vormundschaftsgericht zu meinem gesetzlichen Betreuer bestimmen soll, wenn ich meine Rechte nicht mehr selbst wahrnehmen kann?
- Was sind meine persönlichen Wertvorstellungen, welche Einstellung zum Leben habe ich? Will ich z.B. im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstands wiederbelebt werden, weil die Chanche besteht, weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen zu können? Oder verzichte ich darauf, weil mir das Risiko einer schlimmen Hirnschädigung zu hoch ist? Will ich noch möglichst lange leben? Oder ist mir die Intensität meines zukünftigen Lebens wichtiger als die Lebensdauer? Wie gehe ich mit Behinderungen anderer Menschen um? Was wäre die schlimmste Behinderung, die mich selbst treffen könnte? Will ich beim Sterben begleitet werden?